Weinreb Stiftung

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Kurztexte & Leseproben

Kurztexte zum Werk von Friedrich Weinreb und Leseproben aus dem Werk von Friedrich Weinreb.

Feste in der Bibel

Chanukka: das Lichterfest



Acht Tage lang wird die Wiedereinweihung des Tempels gefeiert: Vom 25. Kislew bis zum 2. Tewet 5765 oder vom 8. bis 15. Dezember 2004. In talmudischer Zeit kam der Brauch auf, an jedem Abend dieser acht Festtage am Hauseingang ein Licht anzuzünden auf dem dafür speziellen achtflammigen Chanukkah-Leuchter, der an die Tempel-Menorah erinnert. Die Zitate stammen aus dem Werk Friedrich Weinrebs. (14.12.04).



Es könnte dir in einer sehr verzweifelten Lage ein Traum vom Lichterfest oder von Purim ins Bewusstsein dringen und etwas mitteilen. Gibt es dann keinen Deuter, ist es, als ob für den Kranken kein Arzt da ist. Erst der Deuter, der doch in dir ist, deutet deinen Traum und wozu er dir kam.

Chanukka bedeutet «Erneuerung». Die Welt wird neu am 25. des Monats Kislew. Neues Leben wird geboren, eine neue Welt. Im Christlichen ist es die Geburt von Christus. Tritt diese Art Traum in dein Bewusstsein, dann wisse: Ein gewaltiges Reservoir von Erneuerungen gibt es in dir. Längst schon ist dir Erneuerung gegeben worden, du hast nichts zu fürchten.

In «chanukka» steckt auch «chanoch», das u.a. Erziehung bedeutet. Damit ist ein Erziehen zur Kenntnisnahme des Jenseitigen als eigentlicher Zweck allen Lernens und Studierens gemeint. (Traumleben Bd. IV S.27-28)

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Eigentlich ist es der 10. Monat, wenn man dem Jahr, wie es einmal in einigen Jahren der Fall ist, einen 13. Monat, den Schaltmonat Adar, hinzufügt. Eben das Jahr mit den 13 Monaten ist das richtige Jahr. Im zweiten Adar-Monat geschehen die entscheidenden Dinge. So also wäre der Kislew der 10. Monat, und dann ist er auch mit Dezember, welcher der 10. Monat dem Namen nach ist, gleichartig. (Traumleben Bd. IV, Fußnote S. 25)

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Im Winter wird Chanukka, das Lichterfest, gefeiert zum Andenken daran, dass jenes Krüglein Öl, welches im Tempel, als das Öl ausgeht, doch nur für einen Tag noch langt, durch ein Wunder für alle 8 Tage reicht, die es braucht, bis das neue Oel bereitet ist. Ein Wunder im Winter, ein Wunder in der Nacht. Gerade im Winter also, der doch der Nacht und dem Traum entspricht, gedenkt man der Geschehnisse, die dem Menschen als Wunder zukommen, wie ihm der Traum zukommt, ohne dass er etwas dazu tun könnte. (Traumleben Bd. IV S.15-16)

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Träume sind Nachtmitteilungen, Wintermitteilungen. Sie künden von einem Geschehen jenseits, das nach Gesetz hier nicht zu erwarten ist, das man aber sehnlich erhofft, erträumt. Wenn ich Ihnen jetzt vom Chanukkafest erzähle, welches die Juden zur christlichen Weihnachtszeit feiern, dann verstehen Sie vielleicht, dass dieses Fest eine nahe Beziehung zum Traumerleben hat.

Im Tempel, so wird berichtet, in der Wohnung Gottes, dort also, wo das Jenseitige bei dir wohnt, ist das Öl für die Lichter verunreinigt; es kann kein Dienst stattfinden. Nur ein kleines Krüglein Öel ist noch vorhanden. Um neues Öel - Salböl - zuzubereiten, braucht es acht Tage; die Olive muss gepflückt und dann gepresst werden, und erst am achten Tag, erzählt der Traum, ist das Öl da. Das vorhandene Krüglein aber reicht gerade noch für einen Tag.

Ein Alptraum, könnte man sagen. – Es heisst nun weiter: Zünde das Licht für einen Tag nur an. Du tust es, und siehe da – es brennen am zweiten Tag zwei Lichter, du staunst, am dritten Tag drei Lichter, dein Staunen wächst, und am achten Tag dann acht - eine Wunder. Es herrscht grosse Freude. So zündet man während des Chanukkafestes am ersten Tag eine Kerze, am zweiten zwei Kerzen an, bis nach acht Tagen dann alle acht Lichter brennen.

Nach der jüdischen Überlieferung – schon einige Jahrhunderte vor der christlichen Zeitrechnung - fällt der Beginn dieses Festes auf den 25. des 9. Monats. Nun könnte man es auch ein Wunder nennen, dass der christliche Heilige Abend am 24./25. Dezember gefeiert wird. Wenn man weiss, dass nach jüdischer Sitte der Tag am Abend - also Vorabend - beginnt, und wenn man dazunimmt, dass im Wort Dezember die 10, lateinisch «decem», enthalten ist, obwohl dieser Monat nach christlicher Rechnung als der zwölfte gilt, und wenn man endlich noch bedenkt, dass das Anzünden der Lichter auch im christlichen Brauch zentral ist, dann könnte man eine wirklich wunderbare Identität spüren. Ist doch auch der Kern beider Feste der, dass man denkt: Es geht so nicht - und es geschieht doch. Ein Durchbruch ereignet sich, ein Wunder von der anderen Welt her. – Auch das Traumgeschehen in deinem Jenseits bricht in dieser Weise plötzlich ins Bewusste durch. (Traumleben Bd. IV S.25-26)

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Wenn Sie das, was ich erzähle, auf seine Richtigkeit hin prüfen wollen, dann suchen Sie bitte die Beweise nur in sich selbst. Alles, was ich von den alten Bildern in heutige Begriffe übersetzend erzähle, sind Mitteilungen aus Ihrem eigenen Unbewussten, Geschehnisse in Ihrer Phantasie, in Ihrem Vorstellungsvermögen, in Ihrer Triebsphäre; sie kommen aus der Welt Ihres Fühlens und Empfindens, in welcher Liebe, Hass oder Aggression - Begriffe, die schwer zu messen und zu bewerten sind - die Hauptrolle spielen. (Traumleben Bd. IV, Seite 30)

 



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