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Friedrich Weinreb "Wort, Sprache und Sprechen"

Friedrich Weinreb

Jüdische Überlieferung vom Ursprung und Wesen der Sprache

Herausgegeben von Christian Schneider
400 Seiten. Halbleinen. Format 13.2 x 21.2 cm.
ISBN 978-3-905783-58-2
CHF 44.30

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Details zu diesem Buch

Ein Mensch sagt etwas, bewegt seine Lippen, die Worte kommen, die Stimme kommt hervor und wird gehört. Was geschieht da eigentlich? Den sehr vielfältigen körperlichen Vorgängen, die beim Sprechen in Gang kommen, entsprechen vielschichtige Bewegungen im Innern des Menschen, im Leib, im Geist und in der Seele, die als Sinn des Ganzen in der Artikulation, dem körperlichen Sprechen und akustisch meßbaren Hören unausdrückbar und unhörbar mitkommen. Weil das Hören des Gesagten noch kein Verstehen ist, braucht es gerade das Unhörbare, Lautlose, damit die Verbindung im Einander-verstehen zustandekommen kann. Wie auch bei Geschriebenem das Wesentliche oft „zwischen den Zeilen“ steht.
Die biblischen Bilder der Sintflut, des Turmbaus von Babel, der Gefangenschaft in Ägypten, des Auszugs und des Weges durch die Wüste deutend, erzählt der Autor vom Geheimnis der verborgenen Seite unseres Sprechens. Das ist zwar unseren Maßstäben gänzlich entzogen, aber bei jeder menschlichen Begegnung, bei jedem Gespräch gegenwärtig und wirksam; es bewirkt, nach den tiefgehenden Darlegungen Weinrebs, sehr viel mehr, als wir uns überhaupt vorstellen können.
Die Bilder der Bibel, die ja selbst auch „das Wort“ genannt wird und in der die Stimme als Stimme Gottes verwurzelt ist, machen diese tiefinneren Vorgänge in der menschlichen Sprache transparent. Die Erzählungen von den vier Lagern der Stämme Israels und des inneren Kreises der Söhne von Levi um die Wohnung Gottes beim Weg durch die Wüste, werden seit jeher in der jüdischen Überlieferung als die Offenbarung dessen erlebt, was beim Sprechen und Hören im Verborgenen geschieht und auch das ganze Verhalten des Menschen bestimmt.
Oft fühlt der Mensch sich isoliert und einsam, weil ihn die Sprache und sein Sprechen nicht mehr verbinden. Die Sprache ist für ihn lediglich ein zweckdienliches Kommunikationsmittel, eine äußere Sache. Sprache als die Möglichkeit, daß er selbst mit seinem ganzen Wesen in seinem Sprechen mitkommen kann, kommt ihm gar nicht mehr in den Sinn.
In dieser Situation eröffnet die biblisch-mythische Schau vom Ursprung des Wortes, wie sie im Judentum überliefert ist, neue überraschende und umwälzende Einsichten. Sprache und Sprechen sind gar nicht nur etwas ganz Normales, sondern auch, wie es Friedrich Weinreb zeigt, ein wahres Wunder, ein Geschenk der Verbundenheit, die Begabung zur Verbindung. Im Wort vermag der Mensch die Trennung rückgängig zu machen, das Entzweite zu versöhnen und zur Ruhe in der Einheit des Ursprungs zu kommen. Die Quelle seiner Erkenntnisse ist das alte jüdische Wissen, das der Autor zum ersten Mal in unsere moderne Denkart „übersetzt“ und damit überhaupt erst zugänglich gemacht hat.
Dem umfassenden Charakter des Themas entsprechend, ist dieses Buch auch eine vorzügliche Anleitung, die Bibel als Schöpfung im Wort neu zu entdecken, neu zu erleben.
Im Anhang ist ein ausführlicher Registerteil beigegeben, der nicht nur das schnelle Auffinden von Namen und Sachbegriffen ermöglicht, sondern auch den Verweis auf Zahlen und Bibelstellen einschließt.