Weinreb Stiftung

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Hauptwerk

Friedrich Weinreb
“Man lese dieses Buch als eine Einleitung in ein neues Denken des Menschen. Ich glaube, daß – so wie die Schöpfung ihm gegeben ist, um darin zu leben – die Bibel ihm ebenfalls gegeben ist, um als Mensch damit zu leben. Die Welt ist eine Schöpfung und die Bibel ist eine Schöpfung, und beide gehören zusammen.”

Dieses Buch hat mit seinem Erscheinen 1963 eine eigentliche Neuentdeckung der Bibel des Alten Testamentes eingeleitet. Zum ersten Mal erhält jeder am Wort der Bibel Interessierte umfassenden Einblick in das alte jüdische Wissen als Schlüssel zum Verständnis biblischer Erzählweise. Dabei wird zugleich so anschaulich und profund eine Kenntnis des Hebräischen, der Bibelsprache, vermittelt, daß man bald Geist und Fülle des Urtextes miterleben kann.

Die Erzählungen des Buches Genesis von der Geschichte der Erschaffung der Welt und des Menschen über Kain und Abel, Sintflut, Turmbau zu Babel, Abraham und Isaak, Jakob und Esau bis zur Josephsgeschichte werden ebenso ausführlich interpretiert wie der Auszug Israels aus Ägypten, der Durchzug durchs Meer und die zahlreichen Geschehnisse auf der Wanderung durch die Wüste bis zur Grenze des Gelobten Landes. Immer geht es dem Autor darum, die überwältigende Vielgestaltigkeit der Welt und allen Lebens im Wort der Bibel einzusehen. Auf die vielen Fragen, die das Verständnis der Bibel so erschweren, erhält der Leser vielleicht zum ersten Mal befriedigende und sehr überraschende Antworten: Wie ist das mit verschiedenen moralisch zweifelhaften Geschichten, zum Beispiel, daß die Erzmutter Sara die Hagar in die Wüste schickt, daß Jakob den Segen bekommt, obwohl er seinen Bruder Esau und sogar seinen Vater betrügt, daß Joseph von seinen Brüdern verkauft wird? Wozu wird in der Bibel so viel von Opfern, besonders Tieropfern, gehandelt? Wozu zum Beispiel auch die genealogischen Tabellen, die Hunderte von Namen, die uns nichts mehr sagen?

Ein umfangreicher Anhang enthält die Anmerkungen und Quellenangaben des Autors, eine Bibliografie der wichtigsten Quellen der Überlieferung, Editorische Notizen, biographische und bibliographische Angaben zu Friedrich Weinreb sowie einen ausführlichen Registerteil: Personen- und Sachregister, Register der hebräischen Wörter, Zahlen-Register, Register der Bibelstellen.

Eine erste stark gekürzte Ausgabe dieses Werkes erschien 1965 unter dem Titel «Der göttliche Bauplan der Welt». In seinem damaligen Vorwort bezeichnete sie der Autor «als Einführung in die hoffentlich bald zu erwartende vollumfängliche deutsche Ausgabe ... das Buch braucht nämlich ... tatsächlich jedes Wort der ursprünglichen Fassung, um in seiner ganzen Bedeutung einigermaßen richtig eingeschätzt zu werden.»

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Neue Zürcher Zeitung
“In Weinrebs Auslegung gewinnt die Schrift eine ungeahnte Tiefe, in der die Umrisse der inneren Struktur der Welt, Sinn des Daseins und Sinn der Schöpfung, sichtbar werden.”
Die Welt
“Tatsache ist, daß dieser großartige, von der Liebe zur Tradition bestimmte und zugleich wissenschaftlich fundierte Versuch nicht ohne Einfluß auf die moderne Bibelexegese bleiben dürfte, auch auf die der Christen.”
Geist und Leben
“Wer als Christ das Gespräch mit dem Judentum sucht, sollte an Friedrich Weinreb nicht vorübergehen. Sein Buch «Schöpfung im Wort» bietet den Schlüssel zu seinem Gesamtwerk. Er gibt auf die Fragen nach der Inspiriertheit der Bibel eine recht ungewöhnliche Antwort. Neu gerät sie in den Blick: ganz Gottes Wort, ganz Menschenwort. Weinrebs Verständnis der Bibel unterscheidet sich grundsätzlich von den üblichen exegetischen Methoden. Er ist auf seine Weise wirklich alternativ. Eines seiner hermeneutischen Prinzipien besagt, daß Struktur und «Begriffe des Wesentlichen» in der hebräisch geschriebenen Bibel unübersetzbar sind. «Die Übersetzung ist also nur ein Medium, um zum ursprünglichen Text eine Verbindung herzustellen. «Weinreb erläutert die Bibel in einer Weise, daß sich seine rhetorische Frage positiv beantworten läßt, nämlich «ob die Bibel nicht die Schöpfung selbst ist, nur in anderer Form, in anderer Beschaffenheit, nämlich in der des Wortes». ... In dem grundlegenden Werk Weinrebs geht es in vielfacher Weise um die Rückkehr zum Ursprung nach vorne in der Zeit.”