Weinreb Stiftung

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Veranstaltungen

Die Weinreb Stiftung führt jedes Jahr im November auf der Bodensee-Insel Reichenau eine Tagung durch.

Tagung auf der Insel Reichenau  
08.-10. November 2024

 


"Verbindung – Verwandlung – Vervollkommnung"

Beschneidung und Taufe als Zeichen

der Initiation in das Mysterium des Bundes

 Tagung zu Friedrich Weinreb vom 08.-10. November 2024 auf der Insel Reichenau

 Veranstalter: Friedrich-Weinreb-Freundeskreis 

In der Mitte der Thora sagt Gott zu den Israeliten: „Seid heilig; denn ich, der Herr, euer Gott, bin heilig“ (Lev 19,29). Dasselbe fordert Jesus in der mit acht Seligpreisungen eröffneten Bergpredigt: „Ihr sollt also vollkommen sein, wie es auch euer himmlischer Vater ist“ (Mt 5,48). Von Natur aus (von lat. nasci = geboren werden) sind die Menschen nicht heilig oder vollkommen wie der Vater im Himmel, nicht „Kinder Gottes“ und keine „neue Schöpfung“ wie alle, die in der Taufe im Wasser und Geist neugeboren sind (2 Kor 5,17). Jesus ruft daher wie der Täufer Johannes zur „Umkehr“ (Mk 1,15) auf, ebenso mahnt Paulus: „Gleicht euch nicht dieser Welt an, sondern wandelt euch und erneuert euer Denken, damit ihr prüfen und erkennen könnt, was der Wille Gottes ist: was ihm gefällt, was gut und vollkommen ist“ (Röm 12,2).

A-dam, 1-4-40, der „Gott im Blut“ (dam), der als „Bild Gottes“ doch Gott „gleich“ (dome) ist, erfüllt diesen Willen nicht, sondern fällt (mit Eva) auf das Versprechen der „Schlange“ herein: „Ihr werdet wie Gott und erkennt Gut und Böse“ (Gen 3,5). Das führt zum Ausschluss vom Paradies als Bild des Heiligtums mit dem Baum des (ewigen) Lebens als Bild der geistigen Thora (Gen 3,22-24; Spr 3,18). Als einziger des „verdorbenen“ Menschengeschlechts, das jetzt „auch Fleisch“ ist (Gen 6,3.12f), tut der „gerechte“ Noah, die zehnte Generation nach Adam, den Willen Gottes und baut für die Acht (vier Männer, vier Frauen) die rettende Arche: teba, das „Wort“ (Gottes), bevor die große Flut alle Sünder hinwegrafft (Gen 6–8). Arche und Flut sind Bild der rettenden Taufe (1 Petr 3,20f), in acht-eckigen Becken wegen Jesu Auferstehung am „achten Tag“ (Sonntag) als Symbol der Neuschöpfung nach dem Sabbat als „siebten Tag“.

Nach dem erneuten „Sündenfall“ durch den zweiten Noah-Sohn Cham (Gen 9,22.25) ergeht an den 99-jährigen Abram, die zehnte Generation nach Noah, erneut Gottes Forderung: „Sei tamim“ (Gen 17,1), das heißt „‚vollkommen‘, ‚ganz‘, ‚fehlerlos‘, ‚makellos‘“ im Sinn der Wiederherstellungder ursprünglichen Gottebenbildlichkeit im Paradies. Sie geschieht mit der Beschneidung der neugeborenen Knaben am „achten Tag“ (Gen 17,17) sowie mit der Einfügung der zwei He aus dem Gottesnamen JHWH in die Namen Abram und Sarai (He = 5 = 1–4), die so zu Abraham und Sarah werden (Gen 17,5.15). An ihnen vollzieht sich mit dem He, „Fenster“ (dem Geist Gottes), eine Wesensverwandlung, Das entspricht dem „Auszug“ aus der „natürlichen“ Welt im Symbol „Ägyptens“ oder des „sechsten Tages“ und dem Einzug ins „Gelobte Land“ (= Paradies) im Symbol des „achten Tages“: Josua, Sohn des „Nun“ (= 50 = 7 x 7 +1), muss vor dem Einzug alle Israeliten beschneiden (Jos 5,3f). Friedrich Weinreb sagt: „Es ist Jehoschua, welchem der Durchbruch vorbehalten ist, der Übergang aus der Welt des Siebten in die Welt des Achten. Jehoschua verbindet die Sechs mit der Sieben und der Acht: Er ist in Ägypten ‚Mizraim‘, in der Wüste ‚midbar‘ und in Kanaan da. Durch ihn wird die Welt der Vier mit der Eins verbunden“ (Wunder der Zeichen – Wunder der Sprache, 1999, 22).

Weinreb zufolge ist die „Beschneidung“, mila, auch dasselbe wie das „Opfer“, korban, das „Näherbringen“ des sterblich gewordenen Körpers zu Gott in der Darbringung des „makellosen“ Tieres (Lammes) im Tempel-Heiligtum: „Der Körper kehrt erst durch die ‚mila‘ zurück. Und darum ist das ‚korban‘ im Grunde nichts anderes als die ‚mila‘. Es besteht darin, dass der Körper zu Gott gebracht wird, wodurch er zum Bund wird, zur Verbindung, zur Brücke zwischen dieser und der anderen Welt. Durch das ‚korban‘ kommt der Mensch zu Gott“ (Das Opfer in der Bibel, 2010, 727). Die Beschneidung ist so das Zeichen des Bundes als „Anfang“ (lat. initium, hebr. bereschit ? berit-esch: Bund des Feuers) des Weges mit Gott im Glauben.

Neben den Zeichen Beschneidung und Blut des Osterlammes (Ex 12) besteht Gottes Hilfe vor allem in der Gabe der Thora. Sie ist „Brautgabe“ und „Bundesurkunde“, was den (im Paradies) gebrochenen „hochzeitlichen“ Bund mit Gott wieder hergestellt. Auch das beim Exodus mit einem Ysopzweig an die Türpfosten zu streichende Blut des Lammes (Ex 12,22; vgl. Joh 19,29) und das Blut der Beschneidung sind nach Weinreb „dasselbe“: „Dieses Blut kündet vom Unsichtbaren, das im Haus erkannt wird und das alsdann die Türe zeichnet, die Daleth, die Vier. Abraham hat diese Beschneidung erfahren. Von da an ist sein Haus durch das Lamm gezeichnet, und seine Tür öffnet sich als Verbindung zur Welt des Verborgenen“, der Eins. Der Besuch der drei Engel bei Abraham (Gen 18,1-33) fällt „auf den Zeitpunkt Ostern…; von diesem ‚pessach’ wird auch gesagt, dass das Blut des Lammes das der Beschneidung ist“ (Wunder der Zeichen, 46).

Das Lamm wiederum verkörpert als erstes Tierkreiszeichen Widder im ersten Frühlingsmonat Nissan (Ex 12,2; vgl. Gen 22,13) den 5. Buchstaben He als Anfang der zwölf „einfachen“ Zeichen analog zum Anfang der zwölf Tierkreiszeichen. Christlich ist der bei seiner Taufe mit dem Geist „vom Himmel“ gesalbte Jesus „das Lamm Gottes, das hinwegnimmt die Sünde der Welt“ (Joh 1,29.32), so wie als der vollkommene (sündlose) „neue Adam“ die „Ursünde“ des Ersten Adam erlöst. Als makelloses „Lamm Gottes“, dem am Kreuz die Beine „nicht zerschlagen“ werden (Joh 19,33.36; Ex 12,46), vergießt er dafür sein „Blut des Bundes“ (Mt 26,28; Ex 24,8). Die auf Jesu Kreuz und Auferstehung Getauften empfangen so „eine Beschneidung…, die man nicht mit Händen vornimmt“ (Kol 2,11). Die Taufe ist Wiederherstellung der Gottebenbildlichkeit „in wahrer Gerechtigkeit und Heiligkeit“ (Eph 4,24). Die Tagung geht der Frage nach, wie die Bundeszeichen Beschneidung und Taufe und der Glauben als Weg der Verwandlung und (Selbst-)Vervollkommnung zusammengehören.

Dr. Klaus W. Hälbig

Freitag, 08.11.

18.00

Abendessen

 

19.00

Bendorim Trio: Jiddische Lieder
Dela Hüttner, Gesang; Jürg Luchsinger, Akkordeon; Mischa Frey, Kontrabass

Samstag, 09.11.

09.00

Der Mensch und seine drei göttlichen "Zeichen"
Beschneidung, Gebetsriemen, Schabbat

Gabriel Strenger, Psychotherapeut, Autor und Dozent, Jerusalem

 

11.00

"Begraben wurden wir mit ihm durch die Taufe in den Tod"
Als Überlebende leben

Prof. Dr. Christian Rutishauser SJ, Luzern

 

12.30

Mittagessen

 

15.00

Wort (Mila) und Haut (Ma'or)
Der abrahamitische Bundesschluss (Brit) von Geist und Körper

Gabriel Strenger, Psychotherapeut, Autor und Dozent, Jerusalem

 

16.30

Pause

 

17.00

"Ihr seid eine königliche Priestertschaft, ein heiliger Stamm"
Unbeschnitten in den Bund gerufen

Prof. Dr. Christian Rutishauser SJ, Luzern

 

18.30

Abendessen 

 Sonntag, 10.11.

10.00

Gottesdienst

Johannes Messerer, Poppenhausen 

                                             12.00 

Mittagessen, Ende der Tagung

 

Tagungsbeitrag

 

Ganze Tagung: 95 €
Nur Samstag:   75 € 

Ermässigter Tagungsbeitrag auf Anfrage

 Aufenthaltskosten

Mahlzeiten, am Tagungsort bar zu bezahlen:
Mittagessen: 19.50 € pro Tag/Person
Abendessen: 14.00 € pro Tag/Person

Anmeldung im unten
stehenden Formular

Friedrich Weinreb Freundeskreis

E-Mail: khaelbig@web.de 

 Anmeldeschluss

30. September 2024

 

Unterkunft
Die Übernachtung buchen Sie bitte direkt bei der Tagungsstätte FamilienFerien Insel Reichenau. 

FamilienFerien Freiburg, Haus Insel Reichenau
Markusstrasse 15
DE-78479 Insel Reichenau
Tel: 0049 (0) 7534-99550
reichenau@familienferien-freiburg.de

Weitere Unterkunftsmöglichkeiten können bei der Tourist-Information der Insel Reichenau angefragt werden:

Tel.: 0049 (0) 7534 92070;
info@reichenau-tourismus.de


Anmeldung



Teilnahme




Verpflegung (bitte für jede angemeldete Person angeben)